Pharyngeale Verschleimung

Eines der häufigsten Krankheitsbilder in der HNO-Praxis ist die „Verschleimung“. Die Patienten berichten über gehäuften Schleimabgang im Rachen, Räusperzwang und ggf. auch Schnupfen sowie produktiven Husten (eine chronische Bronchitis sollte ausgeschlossen werden). In den meisten Fällen steckt eine harmlose Altersveränderung dahinter: die Zunahme der schleimbildenen Becherzellen in der Nasenschleimhaut und der Bronchialschleimhaut. Diese Altersveränderung wird durch Zigarettenrauch noch gefördert. Die normale und gesunde Schleimhaut der Nase und der Bronchien (respiratorische Schleimhaut) besteht aus Flimmerepithel, welche durch Zilien (kleine bewegliche Härchen) den Schleim in eine bestimmte Richtung befördern und wenigen Becherzellen, welche u. a. den Schleim produzieren. Durch den Alterungsprozess und durch Schädigung der Schleimhaut nehmen die Becherzellen zu: daraus resultiert erstens mehr Schleim und zweitens ein schlechterer Abtransport.

Neben dieser harmlosen aber häufig störenden Altersentwicklung gibt es aber auch chronische Entzündungen und andere Faktoren, welche ursächlich sein können. Die Übergänge zwischen „Normalität“ und Krankheit können fließend sein.

Übersicht über die häufigsten Ursachen der Verschleimung:

  • physiologischer Alterungsprozess
  • chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) mit post-nasal-drip (Schleimabgang in den Nasenrachen)
  • chronische Pharyngitis (Rachenentzündung)
  • laryngopharyngealer Reflux
  • laryngeale Parästhesien (Kehlkopfmissempfindungen) bei funktioneller Dysphonie
  • allergischer Hintergrund